Ohne Zweifel sind es gerade sehr besondere Zeiten, welche wir durchleben. Vor meiner Abreise kamen beim einten oder anderen Bekannten Zweifel auf, ob ich mir denn sicher sei, dass ich gerade jetzt reisen will? Ob ich denn keine Angst hätte stecken zu bleiben?
Passiert ist es mir ja bereits einmal, nämlich im März, als auf der ganzen Welt alle Grenzen geschlossen wurden. Das war ein Abenteuer! Für einen kurzen Moment machte ich mir Sorgen, es war eine ganz neue Situation für uns Alle. Wenn ich zurück denke, war dieser "unglückliche" Zufall wohl das Beste was mir passieren konnte!
6 wundervolle Monate durfte ich im Paradies verbringen auf der Insel Santo Antao. Di Insel ist übrigens fast vollständig eine Selbstversorgungs-Insel. Ich hatte also niemals Angst, dass ich verhungern würde. Die üppig grüne Insel produziert, unter anderem dank fruchtigem Lava Boden, grosse Mengen an Früchten, Gemüse und es gibt täglich frischen Fisch.
An Weihnachten war es also so weit und ich bin wieder zurück auf die Kapverden geflogen. 3 Tage vor Abreise habe ich im Kantonsspital Olten einen Covid-19 Test gemacht. Nach 5 Minuten war ich wieder draussen - das ging ja schnell! Mein Resultat konnte ich gleich am nächsten Tag abholen.
Der Flug ging ab Zürich, via Lissabon auf die Kapverden. Im Flieger waren mehrheitlich Kapverdianer - das ist nicht ungewöhnlich. Tatsächlich waren jedoch noch 3 andere Touristen an Bord. Ich musste schmunzeln! Die Vorfreude stieg, als wir in Lissabon geboardet haben. In Praia erwartete uns eine Tropennacht mit 22 Grad Celcius. Am Flughafen wurden unsere Covid-19 Tests und Pässe kontrolliert. 20 Minuten später hatte ich meinen Koffer in der Hand. Normalerweise dauert auf den Kapverden alles etwas länger. Gehören die Kapverden doch zu Afrika und die Arbeitsmoral ist nunmal nicht Schweizerisch.... Umso erstaunter war ich also, dass alles so reibungslos und schnell geklappt hat. Gerade zu der jetztigen Zeit, wo man doch meinen könnte, das alles vieeeel komplizierter sei.
Nachdem ich gemütlich einen Kaffee am Flughafen getrunken habe, ging es auch schon weiter mit dem Inlandflug nach Mindelo, die Hauptstadt der Insel São Vicente. Hier traf ich meinen Partner Fredson, der übrigens auch mein Geschäftspartner ist. Danach ging es mit dem Schiff weiter auf die Nachbarsinsel Santo Antão. Obwohl ich die Strecke schon so oft gefahren bin, werde ich mich wohl nie an den starken Wellengang gewöhnen. Zum Glück habe ich an meine Reisemedikamente gedacht!
Es hat einige Tage gedauert, bis ich mich in den kapverdischen Rythmus eingependelt habe. In Europa sind wir uns viel Hektik und Lärm gewohnt. Hier erwartete mich unglaublich viel Ruhe und Gelassenheit. Unter anderem darum liebe ich die Kapverden so! Hat man sich mal in den Rythmus eingependelt, laden sich die Lebensbatterien ganz schnell wieder auf. Ich bin zur Ruhe gekommen und habe wieder in meine Mitte gefunden.
Fredson und ich haben neue Unterkünfte besucht, Wanderrouten entdeckt und aufgezeichnet und wir haben einen wunderschönen Ort für die Malkurse organisiert.
Die Malkurse werden auf einer Terasse in einem Bergdorf statt finden, überdeckt mit Bananenstalden und mit Blick ins grüne Tal. Die Terasse bietet viel Platz und frische Berg-Luft zum einatmen. Die perfekte Umgebung um kreativ und schöpferisch zu sein!
In São Vicente haben wir ein neues Teammitglied begrüsst. Hernany arbeitet seit vielen Jahren als Touristen Guide und er kennt jeden Winkel der Insel. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!
Während meines Aufenthaltes durften wir weitere Gäste begrüssen, auf Santo Antão, wie auch auf São Vicente. Den Menschen die Schönheiten der Insel zu zeigen und ihnen die kapverdische Kultur näher zu bringen beflügelt uns tief im Herzen!
Vor meiner Rückreise zurück in die Schweiz haben wir 4 Tage auf São Vicente verbracht, da ich 72h vor Abflug meinen Covid-19 Test machen musste. Auch hier haben wir wunderschöne neue Routen entdeckt, zBsp. die Wanderung nach Fateja. Die natürlichen Swimmingpools haben nach einer 2-stündigen Wanderung versteckt hinter einem Felsen auf uns gewartet. Was für ein perfekter Abschied von den Kapverden.
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